Landesjugend-Wettbewerb - LV Baden Rassegeflügel

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DIE GEWINNERDES LANDESJUGEND- WETTBEWERBS



Landeswettbewerb "Kleintierzucht erleben – Kinder und Jugendliche begeistern" mit richtungsweisenden Ergebnissen



Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hatte bereits im März 2020 gemeinsam mit den Kleintierzuchtverbänden die Jugendgruppen zu einem Wettbewerb ‚Kleintierzucht erleben – Kinder und Jugendliche begeistern‘ eingeladen. Ziel war es Anreize zu schaffen, damit im Bereich der Kleintierzucht neue und attraktive Angebote für Kinder und Jugendliche angestoßen werden. Als Preisgeld wurden insgesamt 5.000 Euro ausgelobt. Nach Ende des Wettbewerbs am 31. Januar 2023 wurden die Beiträge gesichtet und im April 2023 bewertet.

Den ersten Platz erhielt der Kleintierzüchterverein C109 Königsbach. Sie entwickelten ein Projekt für Kinder im Alter von 8 - 14 Jahren, bei dem an sechs Erlebnistagen (jeweils ein Samstag pro Monat) sowohl fachliches Wissen über die Kleintierzucht vermittelt wurde als auch die Kinder lernten, sich gegenseitig zu unterstützen, Wissen zu teilen und gemeinsam an ein Ziel zu kommen. Dabei hatte sich der Kleintierzüchterverein C109 Königsbach die Ziele durchaus herausfordernd für den kurzen Zeitraum gesteckt (siehe Kasten nebenan).

Der erste Tag widmete sich dem ‚Basiswissen Kleintierzucht‘. Nachdem die Idee des Projektes besprochen wurde und nach einem aktiven Kennenlernteil ging es mittels Bildkarten um die Frage  ‚Kleintierzucht – was ist das?‘ Ebenfalls spielerisch wurden dann Fachbegriffe der Tierwelt, aber auch des Vereinslebens erarbeitet. Abschluss bildete ein gemeinsames Grillen.
 
Der zweite Tag war der ‚Erlebnistag Kaninchen‘. Neben einer Vertiefung und Wiederholung des Wissens gab es wie an den folgenden Tagen einen entsprechenden Einstieg aus den Angeboten der Erlebnispädagogik beziehungsweise Persönlichkeitsentwicklung. Die unterschiedlichen Sequenzen der Wissensvermittlung wurde unterbrochen durch eine Kaninchenbewertung in begleiteten Kleingruppen. Tagesabschluss bildete wieder ein Kreativangebot und ein gemeinsames Essen.
 
Der Erlebnistag Hühner bildete die dritte Einheit. Zu Beginn wieder ein Kennenlernen, bei dem die Aufgabe der Gruppenleiter*innen darin bestand, die Kinder und Jugendliche in einem guten Miteinander zu unterstützen, ein „Anprangern“ nicht zuzulassen und verbale Abwertungen etc. zu verhindern. Anschließend wurden die fachlichen Inhalte durch Fragen und Antworten, Flipchart, Poster und Plakatvorlagen sowie den Legekreis des BDRG erarbeitet. An Ausstellungskäfigen konnten die Kinder die Hühner näher beobachten und lernen wie man diese richtig ein- und aussetzt oder auch auf dem Arm hält.

Beim vierten Treffen ging es dann um die Tauben. Nach dem Aktivteil erarbeiteten die Kinder und Jugendlichen in einem Frage-Antwort-Spiel gemeinsam mit dem Gruppenleiter schon bekannte Fachbegriffe. Der anschließende große Theorieblock zu den Tauben wurde durch die aktive Mitarbeit der Kinder und Jugendlichen auf Augenhöhe vermittelt, bewusst nicht im Charakter einer Schulstunde. Mit Hilfe des Standards konnten die Abenteurer die gezeigten Tauben der entsprechenden Rasse zuordnen und erfuhren, worauf sie noch achten müssen.
 
Der fünfte Erlebnistag widmete sich der Tiergesundheit. Fast alle Kinder konnten aus ihrer näheren Umgebung sowohl von vitalen als auch kranken Tieren berichten, so dass die Gruppenleiter*innen die Erfahrungen nur noch aufgreifen und klassifizieren mussten. Anhand einer Häsin mit Jungtieren der Rasse Alaska, lernten die Kinder genau zu beobachten und Tiergesundheit einzuschätzen. Ganz praktisch ging es dann mit Heilpflanzen weiter. Ausgerüstet mit Fotografien und entsprechenden Begleittexten wurden in Kleingruppen entsprechende Heilpflanzen in der Umgebung gesucht, gefunden, gezupft und sortiert sowie deren Zubereitung besprochen.
 
Mit dem sechsten Tag kam das große Abschlussfest. Dazu hatten sich die Gruppenleiter*innen viel Besonderes einfallen lassen: Leonardo-Brücke und den Fröbelturm als Teamaufgaben, eine ‚Prüfung‘ als „Junior Guide der Kleintierzucht“, eine Kräuterwanderung, Schminken, Hüpfburg, Kreativangebote und natürlich ein Abschiedsessen und ein Erinnerungsgeschenk.



Und wie sieht hier die Zukunft aus? Es hat sich eine Zuchtgemeinschaft „Juniorsguides one“ gebildet, eine Handarbeits- und Kreativgruppe ist im Entstehen, der Kreisjugendverband Pforzheim bietet auf Grund der Erfahrungen bereits Fortbildungen für Jugendleiter an und die umfangreichen Materialien stehen allen anderen Kleintierzuchtverbänden und Vereinen zur Verfügung.

Der zweite Platz ging an den Kleintierzuchtverein Hussenhofen. Dieser bietet den Kindern und Jugendlichen von  6-18 Jahre jeden zweiten Montag über das gesamte Jahr (außer den Schulferien) ein attraktives und abwechslungsreiches Angebot an. Dazu gehören Bastelarbeiten passend zu den Jahreszeiten, regelmäßige Schulungen und Tierbesprechungen durch die Kaninchen-, Tauben- oder Geflügelzuchtwarte sowie Fortbildungen zum richtigen Umgang mit Tieren. Neben diesen ‚Klassikern der Kleintierzucht‘ machen sich die Gruppenleiter*innen aber auch Gedanken zur spielerischen Vermittlung von Sozialkompetenzen. Dazu werden immer wieder Spiele zur Gruppenstärkung durchgeführt, und sich an Zeltlager auf Kreis- und Landesebene beteiligt. Die Jugendarbeit ist zudem eingebunden in das umfangreiche Vereinsleben des Kleintierzuchtvereins Hussenhofen wie Lokalschau, Gartenfest inkl. Hahnenwettkrähen, Ostereiersuche, Beachvolleyball, Weihnachtsvorbereitungen und Vereinsausflüge.



Der Kleintierzuchtverein selber ist wieder beeindruckend eingebunden in die örtlichen Gemeindeaktivitäten wie Vereinspokalschießen beim Schützenverein, Spiel - Spaß Tag des Sportvereines, Landschaftspuzete oder der Kooperation mit der örtlichen Grundschule zur Integration und Kennenlernen der Umgebung für ukrainische Kinder. Durch dieses regelmäßige Angebot wird eine starke Bindung zur Kleintierzucht und dem Vereinsleben hergestellt.
 
Der dritte Platz wurde gleich zweimal vergeben.
 
Die Kreisjugendgruppe Tübingen-Horb zeigt auf, wie eine Kreisebene die örtlichen Jugendgruppen unterstützen kann. In oft kleinen Ortsgruppen ist es schwierig Gemeinschaft zu erleben, daher möchte der Kreisverband durch entsprechende Veranstaltungen Erlebnisräume und geeignete Angebote schaffen. Dazu gehören eine Kreisjugendschau, eine Wanderung, ein Spieletag und ein Erlebnistag. Zum umfangreichen Angebot ‚Spaß mit Kleintieren‘ gehören Bastelarbeiten, Spaßbewertung mitgebrachter Kleintiere, Kaninhopvorführung, Spielecke oder auch der Erwerb des Sachkundenachweises für Kinder und Jugendliche. Die Veranstaltungen werden in einem Kreisausschuß im Team vorbereitet und die Kinder und Jugendlichen werden entsprechend ihren Möglichkeiten integriert. Das Programm selber ist interaktiv mit großem fachlichen Input und dennoch mit Spiel und Spaß gestaltet.
 
Der Kleintierzuchtverein Westernheim Z543 baut seine Angebote stufenweise auf. Im Frühjahr gibt es circa zweistündige Begegnungsveranstaltungen mit Kindergärten oder Schulen zu den Themen: Den Kaninchen in ihr Nest geschaut (Wie baut eine Häsin ihr Nest, wie sehen die neugeborenen Kaninchen aus, wann bekommen die Kaninchen ihr Fell, wann machen die Kaninchen ihre Augen auf oder wann hoppeln die Jungtiere?), und vom Ei zum Huhn (wobei die Entwicklung im Ei sowie die Aufzucht beobachtet wird). Viele Teilnehmer treffen sich dann im Schülerferienprogramm wieder. Dabei wird dann die Kleintierzuchtanlage erkundet und die Tiere werden in ihrer Entwicklung verglichen. An Hand der Rassebücher werden einzelne Merkmale erkundet. Zum Sommerferienprogramm gehört auch immer ein praktischer Teil, in welchem die Teilnehmer die Tierpflege lernen können und Tips zur Fütterung und Haltung erhalten. Im Herbst erfolgt dann die Einladung zur Lokalschau, bei der die Kinder und Jugendliche nochmals die Fortschritte und Bewertungen erleben können. Über diese gezielte Einladungen hinaus sind die Kinder und Jugendlichen beim Kleintierzuchtverein Westernheim immer herzlich willkommen.

Der vierte Platz wurde dann viermal erreicht. Das sind der Kleintierzüchterverein Deizisau, C28 Kleintierzuchtverein Denzlingen, Z211 Kleintierzuchtverein Malmsheim und Geflügelzuchtverein Schramberg und Umgebung. Dabei wurden beispielsweise ein Eltern-Kind-Projekt ‚Natur erleben und entdecken‘ mit Gemeinschaftstieren in einer Zuchtanlage sowie verschiedene Projekte der Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen vorgestellt.







Ziele

• Wissen und Fachwissen aneignen

• vorhandenes Wissen erweitern und vertiefen

• Umsetzung des erworbenen Wissens bei den eigenen Tieren (soweit vorhanden)

• Erwerb, Erweiterung und Förderung sozialer Kompetenzen

• Verantwortung übernehmen, eigenverantwortlich Handeln

• Persönlichkeit entwickeln

• Sensibilisierung und Werbung für die Kleintierzucht

• Förderung einer Freizeitbeschäftigung jenseits der sozialen Medien und des TVs

• Freude und Spaß

• Erlangen des Titels „Juniorguide der Kleintierzucht“

• Unterstützung des Vereins bei der Öffentlichkeitsarbeit


Wie kann man Jugendarbeit bewerten?

Für diesen Wettbewerb wurden folgende Kriterien herangezogen:

Fachlicher Inhalt: Inhalte, Inhaltstiefe, Inhalte passend zum Alter, Inhalte insgesamt stimmig, Vermittlung von Sozialkompetenzen?

Didaktische Gestaltung: Einsatz verschiedener Medien, wird der Lernerfolg spielerisch kontrolliert, passen die eingesetzten Medien zur Altersgruppe, Einbezug attraktiver Medien, wie z.B. soziale Medien?

Attraktivität: Abwechslungsreiches Programm, Programm ist altersgerecht, wie sind die allgemeinen Vereinsaktivitäten, wird über Jugendarbeit darüber hinaus was geboten?

Qualität: „Ausbildung“ des Gruppenleiters, werden Fortbildungen besucht, wird das Programm reflektiert, angepasst, … ?

Öffentliche Wahrnehmung: Wird die Jugendarbeit öffentlich gemacht, wird aktiv dafür geworben, wird die Jugendarbeit von der Öffentlichkeit wahrgenommen und wie?

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